Veröffentlicht: 11. März 2020 – Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
Einführung
Dass es in „Age of Mythology“ um die Antike geht, steht schon im Namen des Spiels selbst. Wie die griechische Antike aber dargestellt wird, beziehungsweise verändert wurde, möchte ich hier ausschnittweise darstellen.
Zu Beginn stelle ich einige der (griechischen) Helden der Kampagne vor und gehe mit Blick auf antike Quellen auf deren Darstellung ein. Im Anschluss habe ich ein paar Aspekte des allgemeinen Spielablaufs bezüglich ihrer Rezeption und Funktion von mythischen Wesen und antiken griechischen Göttern überprüft.
Da ich mich nur auf die griechische Antike beschränken möchte, habe ich die Ägypter und Wikinger für diesen Artikel ausgelassen.
Allgemeines
Das Echtzeitstrategiespiel „Age of Mythology“ von 2001 ist der (inoffizielle) dritte Teil der „Age of Empires“-Reihe und steht hierbei in der Tradition der erfolgreichsten und zudem auch historisch fundierten Strategie-Spielreihe. Neben einem freien Spielmodus, bei dem sich bis zu zwölf Spieler oder AI (Computergegner mit drei möglichen Spielweisen) in mehreren Spielmodi miteinander messen können, bietet das Spiel eine Kampagne, die den Spieler einmal durch die griechische, ägyptische und nordische Mythologie reisen lässt. Dabei begleitet man den atlantischen Admiral Arkantos als Protagonist der Handlung.
Zu Beginn der Kampagne befürchtet der Theokrat (Vorstand der Adeligen von Atlantis und für Sicherheit und Religion verantwortlich)‚ dass Poseidon, der Schutzgott der Insel, den Atlantern zürnt, weil diese keine Stellung im trojanischen Krieg beziehen. Deshalb würde er ihnen Piraten und Seeungeheuer schicken, wie einen Kraken (eigentlich aus der nordischen Mythologie), um die Atlanter zu bestrafen. Arkantos besiegt die Seeungeheuer, verfolgt von Atlantis aus die Piraten und entscheidet sich, nach dem Sieg über diese, nach Troja zu segeln, um dort zu helfen die Belagerung zu beenden.
In der Ilias (Homers epische Dichtung über den Trojanischen Krieg) kämpft der Gott Poseidon auf der Seite der Griechen. Möglicherweise wurde dieses Motiv im Spiel aufgegriffen, indem Poseidon die Atlanter dazu bringen will, bei der Belagerung von Troja auf Seiten der Griechen mitzukämpfen.
Die historische Verknüpfung der Insel Atlantis mit dem Rest der antiken griechischen Welt im Spiel hat es in den Quellen jedoch nie gegeben, einzig bei Platon wird die Insel überhaupt erwähnt. Diese Erwähnung sorgt im Spiel aber für eine aktive Einbindung der Atlanter in die antike griechische Welt und deren Ereignisse.
Arkantos – Ein neuer Held in einer alten Geschichte
Der Protagonist Arkantos ist Fiktion der Entwickler von „Age of Mythology“. Die Spieldatenbank gibt für ihn eine detallierte Hintergrundgeschichte an, die für das Spiel schlüssig, aber vollständig erfunden ist und keinerlei antike Quelle rezipiert. Wegen dieser umfangreichen Hintergrundgeschichte erscheint er für die meisten Spieler irrtümlicherweise als realer Heros der Antike (hierzu gibt es viele Diskussionen auf Fanforen).
Woran der Name angelehnt ist, bleibt unklar. Ich vermute hier eine mögliche Andeutung an die antike Stadt Akanthos (antike Stadt in Nordgriechenland in Chalkidike, 655 v.Chr. gegründet) oder an die Akanthus -Pflanze (krautiges Gewächs mit großer Verbreitung; in der antiken Kunst ein sehr beliebtes Motiv).
Der König von Mykene – Agamemnon
In der dritten Mission des Spiels gelangt Arkantos nach Troja und begegnet dort Agamemnon, der hier nur als Befehlshaber vorkommt und nicht gespielt werden kann. Von ihm gehen die Befehle über die Vorgehensweise aus, die der Spieler mit Arkantos befolgen muss. Agamemnon trägt eine eiserne Rüstung und einen federgeschmückten Helm, besitzt aber keine Waffen.[1] In der Ilias werden Agamemnons Aussehen und Ausrüstung ausführlich beschrieben, in Age of Mythology aber weit weniger detailreich dargestellt.[2] Hierbei handelt es sich vermutlich um eine Reduktion der antiken Quelle, da die korrekte Darstellung graphisch nicht machbar oder einfach nicht notwendig war.
Agamemnons Bruder Menelaos kommt in diesem Krieg um Troja nicht vor, obwohl dieser in der Ilias seine Ehefrau zurückholen möchte. Stattdessen ist es in „Age of Mythology“ Agamemnons Ziel Helena zu befreien. Auch wenn die Entwickler Menelaos in der Handlung weggelassen haben, wird in der Spieldatenbank zu Agamemnon Menelaos der Ilias entsprechend erwähnt.
Welcher Ajax eigentlich?
Ebenso wie Agamemnon trifft Arkantos in der dritten Mission auf den Helden Ajax, der mit einem bronzenen Brustpanzer und einem Löwenfell auf dem Kopf dargestellt wird. Dazu trägt er einen Speer und einen großen ‚turmartigen‘ Schild mit einem Löwengesicht darauf. Aber welcher Ajax ist das eigentlich? In Homers Epos gibt es zwei Ajax. Die Spiel interne Datenbank gibt Ajax als Sohn des Telamon (ein Gefährte des Herakles) an. Zusätzlich dazu wird ein kurzer Abriss über die literarische Figur des Ajax aus der Ilias gegeben.
Auch vom Aussehen entspricht der Ajax aus „Age of Mythology“ dem Ajax aus der Ilias, mit Ausnahme des Löwenfells und des Löwenschildes. Das Motiv des Löwenfells lässt sich aber auf verschiedene antike Quellen zurückführen. So geben Hesiod[3] und Pindar[4]an, dass Herakles zu den Göttern betete, damit sie den Sohn des Telamon so stark wie sein Löwenfell machen sollen. Auf diese Bitte sendete Zeus einen Adler, im altgriechischen αἰετός, wovon sich der Name Aias/Ajax ableiten lässt.[5] Laut einer anderen Überlieferung soll Ajax als Baby in das Löwenfell des Herakles gewickelt worden sein und wurde dadurch an allen bedeckten Stellen unverwundbar.[6]
Odysseus
Ohne Helm, bärtig und in einem bronzenen Körperpanzer mit Arm- und Beinschienen wird Odysseus in „Age of Mythology“ präsentiert. Zusätzlich trägt er im Spiel einen Bogen. In der Ilias, während des Kampfes um Troja, gibt es jedoch keine Erwähnung, dass Odysseus einen Bogen verwendet sondern erst in der folgenden Odyssee[7].
Vom reinen Aussehen kann man hier weniger Genaues sagen, da Odysseus in der antiken Kunst keine eindeutige Darstellung besaß. Vielmehr erkennt man ihn innerhalb von Bildkontexten, beispielsweise durch die Abbildung mit einen Zyklopen.[8] In diesem Sinne stammen die Darstellungen und Kontexte meist aus der Odyssee, die einzelne Abschnitte der Irrfahrten darstellen.
Das geopferte Ross – aus Holz
Die vielgerühmte Klugheit des Odysseus findet sich auch im Spiel wieder, in welchem er (inspiriert von Arkantos) auf die Idee des hölzernen Pferdes kommt. In „Age of Mythology“ besteht das Pferd aus großen Holzbalken und steht auf einem rollbaren Wagen. Es gleicht damit den meisten bekannten Rekonstruktionen des trojanischen Pferdes sehr stark.[9]
Im Spiel verstecken sich Ajax, Odysseus und Arkantos im Pferd, um nachts die Tore Trojas von innen zu öffnen. Im antiken Mythos sind deutlich mehr Helden im Pferd beschrieben[10], doch kommt das Spiel von der Handlung und der Übersichtlichkeit her auch ohne diese gut aus. Sobald das Tor Trojas geöffnet wurde, stürmen im Spiel die Soldaten Agamemnons die Stadt und erhalten dabei sogar göttliche Hilfe durch zerstörerische Flüche vielerlei Götter.
Nach der erfolgreichen Eroberung der Stadt in „Age of Mythology“ werden Helena und Agamemnon nicht mehr erwähnt, da der Fokus vor allem auf der militärischen Eroberung der Stadt liegt und nicht auf der Befreiung Helenas.
Chronologische Epochen – oder doch nicht?
Wie bereits bei den Vorgängern „Age of Empires“ und „Age of Empires II“ wird dem Spieler die Möglichkeit gegeben, innerhalb von vier Epochen voranzuschreiten. Dies ist bei „Age of Mythology“ zu Beginn das Archaische Zeitalter, darauf folgen das Klassische und das Heroische Zeitalter und endet mit dem Mythischen Zeitalter. Betrachtet man diese Begriffe mit der damit üblicherweise verbundenen Datierung der Geschichtsforschung, so ergibt sich in etwa folgendes Bild:
Archaisches Zeitalter (ca. 700-480 v.Chr.)
Klassisches Zeitalter (ca. 480-320 v.Chr.)
Das Heroische Zeitalter ist schwierig zu fassen, aber vermutlich vor 800 v.Chr. zu datieren, zu der Zeit der Heroen und damit wahrscheinlich des Trojanischen Krieges. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine historische Gegebenheit, sondern basiert auf Legenden.
Ebenso ist das Mythische Zeitalter kaum zu fassen. Die Zeit der mythischen Vorgeschichte der Griechen ist in der Literatur nicht oder kaum von der Zeit der Heroen trennbar.
Nach Angaben der Entwickler war es das Ziel, ein Spiel zu erschaffen, das nur lose an realen Begebenheiten orientiert sein soll. Die Reihenfolge der spielinternen Epochen wird durch die Struktur und das Aussehen der Gebäude unterstützt und vermittelt eine lineare Entwicklung, wobei die mythische Welt als die höchste angesehen wird.
Antike Tempel – Immer gleich?
Antike Tempel kennen viele Menschen als steinerne Ruinen mit Säulen, Statuen und losen Steinblöcken. Diese werden in „Age of Mythology“ mit neuem Leben gefüllt, wobei es nicht für jeden einzelnen Gott einen eigenen Tempel gibt, sondern einen Einheitstempel für alle griechischen Gottheiten. Der Tempel besitzt in allen Epochen einen rechteckigen Grundriss mit an drei Seiten umlaufenden Säulen, eine Statue des verehrten Hauptgottes und ein mit Ziegeln gedecktes Dach. Diese sind an den dorischen Typus angelehnt, weichen aber von diesem in mehreren Aspekten leicht ab.[11]
Laut dem „Age of Mythology“-Wiki soll die Darstellung des Tempels an den Hephaistos-Tempel in Athen angelehnt sein. Dieser unterscheidet sich dennoch in der Darstellung des Klassischen und Heroischen Zeitalters des Spiels vor allem durch die Säulenstellung, die Form und den Eingang an der Schmalseite. Im Archaischen und Mythischen Zeitalter fallen die Ähnlichkeiten noch geringer aus.
In diesem Zusammenhang ist die kultische Handlung eine interessante Darstellung in „Age of Mythology“. Weist man die Dorfbewohner an, am Tempel „Gunst“ zu sammeln (eine wichtige spielinterne Ressource) erhalten sie diese, indem sie sich vor dem Tempel auf Knien verneigen (und dabei beten?). Darstellungen wie das Opfer eines Tieres oder anderer Dinge, wie es in der Realität vermutlich die Regel war, gibt es auch aufgrund eines fehlenden Altares nicht.
Die Götterwelt
Die drei Brüder Zeus, Poseidon und Hades sind die drei mächtigsten Götter des griechischen Pantheon. Diese Funktion übernehmen sie auch in „Age of Mythology“. Zu Beginn eines Zufallsspiels ist einer der drei als oberster Gott zu wählen, je nach verfolgter Spielstrategie. Während des Spiels kann man, jeweils bevor man eine neue Epoche erforscht, eine weitere (von zwei möglichen) Gottheit auswählen. Jeder angebetete Gott gewährt eigene mythische Einheiten, Technologien und Flüche, angelehnt an die Zuständigkeiten der antiken Gottheiten.
In der Antike waren allen Göttern sowohl Attribute als auch Aufgaben und Bereiche zugeordnet. So ist beispielsweise Artemis die Göttin der Jagd, der wilden Tiere, des Waldes, der Reinheit, der Geburt (und einigen anderen Dingen). In „Age of Mythology“ gewährt Artemis, in Anlehnung an die Jagd, Verbesserungen für Bogenschützen, gewährt aber konträr zur überlieferten Göttin den Fluch des Erdbebens. Diese Fähigkeit wurde in der Antike dem Gott Poseidon zugeschrieben und besitzt keinerlei Relation zu Artemis.
Mythische Kreaturen
Kentauren, Pegasoi und andere Kreaturen sind ein üblicher Anblick in Age of Mythology. Diese entstammen allesamt antiken Erzählungen. Dabei sind vor allem die Taten des Herakles oder die Irrfahrten des Odysseus eine beliebte Quelle gewesen.[12] Eine kleine Ausnahme bei der Herkunft stellt der Mantikor dar, für welchen eine ältere Abstammung, nämlich die persische Mythologie, nachgewiesen ist. Ebenfalls leicht abweichend ist der Koloss. Dieser soll eine lebendige Version des Kolosses von Rhodos sein. Obwohl es sich hierbei eigentlich um eine Statue handelt und genau genommen keine mythische Kreatur, wird er im Spiel aber als solche wiedergegeben.
Die Kreaturen werden je nach angebetetem Gott freigeschaltet, müssen zu diesem aber nicht unbedingt in Beziehung stehen. Eine Verbindung dieser Wesen im Spielablauf mit den Geschichten aus denen sie stammen gibt es großteils nicht. In der Kampagne werden hin und wieder Bezüge von mythischen Wesen zu Göttern hergestellt (z.B.: Kraken und Poseidon in Atlantis), die nicht zwangsläufig ganz korrekt rezipiert wurden.
„Age of Mythology“ – Ein historisches Spiel?
Der antike Mythos diente eindeutig als Grundlage bei der Erschaffung von „Age of Mythology“. Dabei werden Bezüge durch die vorkommenden Personen, Handlungsstränge und im allgemeinen Spielablauf hergestellt. Zusätzlich dazu wurden einige Elemente erfunden und mit einer fiktiven Geschichte ausgestattet. Dadurch vermittelt das Spiel eine detaillierte antike Welt, die als sehr glaubwürdig erscheint. (In den Fanforen von AoM gibt es z.B. zahlreiche Diskussionen über die Echtheit von Arkantos und gewissen Handlungssträngen.) Für die Entwickler stand die Spielmechanik und nicht die historische Authentizität im Vordergrund.
„If there is ever a battle between fun and realism, fun has to win“ (Greg Street, Designer)
Wie denkt ihr über die Darstellung der Antike in Age of Mythology? Ich freue mich über eure Kommentare und Anregungen.
Anmerkungen
[1](Auszug aus der Spieldatenbank zu Agamemnon) „hat unterwegs seinen Speer verloren, schlägt also nur mit den Fäusten zu” (Auszug aus der Spieldatenbank zu Agamemnon).
[2]In der Übersetzung von Hans Rupé (2019) wird er so beschrieben: „Eilend legt‘ er zuerst um die Beine sich bergende, blanke Schienen, zusammengefügt mit Knöchelspangen von Silber; Zweitens bedeckt‘ er die Brust mit dem ehernen Harnisch […] Diesen schmückten fürwahr zehn Streifen aus bläulichem Smalte (Pigmentfarbstoff), Zwölf aus lauterem Gold und zwanzig von glänzendem Zinne; Bläulicher Drachen drei erhoben sich gegen den Hals zu Beiderseits, wie Regenbogen, die Zeus in den Wolken hoch errichtet […] (Hom. Il. XI, 16–28)
[3]Griechischer Autor im 8. Jh. v.Chr. Vermutlich aus der antiken Region Böotien in Mittelgriechenland. In seinem Werk, der ‚Theogonie‘, beschreibt er die frühesten bekannten griechische Mythen.
[4]Griechischer Dichter des 5. Jh. v.Chr. aus Theben.
[5]Vgl. Hes. fr. 250; Pind. I. 6,35-54.
[6]Vgl. Lycophr. 455–6; Aischyl. fr. 83 TrGF.
[7]Homers episches Werk über die Heimreise des Odysseus.
[8]Siehe hierzu den Abschnitt über Polyphem (Zyklop und Sohn der Poseidon) in der Odyssee.
[9]Vgl. Das trojanische Pferd im Mount Olympus Water & Theme park oder im Film Troja.
[10]Wer genau im Pferd gewesen sein soll, variiert je nach Quelle zwischen 30–50 Mann. Dazu gehörten neben Odysseus und Ajax beispielsweise noch Menelaos, Philoktetes, Diomedes, etc.
[11]Beim dorischen Peripteros (=Tempel mit umlaufen Säulen) gibt es klare Ecksituationen mit definierter Systematik und Säulen an allen vier Seiten des Tempels. Der Eingang war üblicherweise an einer der Schmalseiten. Die Dächer waren gedeckt, aber häufig zusätzlich verziert und mit Statuen geschmückt.
[12]So stammen die Hydra, der Nemeische Löwe und der Carcinos von den Taten des Herakles, der Zyklop und Skylla aus der Odyssee.
Über den Autoren
Sixt Finn Baumann studiert an der Universität Bonn Archäologische Wissenschaften.
- Doctor Who trifft Sokrates und Platon im antiken Athen: The Chains of Olympus (Comic, 2011–2012) - 31. August 2024
- Die Rezeption mittelalterlicher Geschichte(n) in Peter S. Beagles „Das Letzte Einhorn“ - 16. Juli 2023
- Römische Arenen und Wilder Westen: Jasmin Jülichers „Stadt der Asche“ - 4. Oktober 2022
Erst einmal vielen Dank für diese Rückbesinnung auf diesen Spieleklassiker! Ein paar Aspekte würde ich gerne an deine Ausführung anschließen.
Erstens sind die Parallen zwischen der Kampange rund um die Heldenreise des Arkatos und der Odysee noch in weiteren Punkten zu sehen. Beide ziehen nicht freiwillig nach Troja. Außerdem werden beide von Athene unterstützt und ihr jeweiliger Gegner ist ein Zyklop mit der Unterstüzung des Poseidons. Zwei der Stadtionen des Odysseus auf seiner Irrfahrt, die Fahrt in die Unterwelt und die Insel der Circe, kommen in leicht abgewandelter Form als Missionen vor.
Bei den Einheiten kann man bei einigen auch weitere Verweise auf den dazugehörigen Mythos finden. Die Hydra bekommt weitere Köpfe hinzu, wenn sie kämpft (Leider maximal nur 5 und sie startet auch nur mit einem; das hat aber wahrscheinlich spielmechanische oder technische Gründe). Bellerophon reitet auf Pegasus und Perseus kann mithilfe des Medusenhauptes Gegner versteinern.
Ein sehr intressanter Punkt, der aus einer monotheistischen Sicht erstmal verwundert, aber die polytheistischen Sicht der Antike sehr gut wiederspiegelt, ist im weiteren Verlauf zu sehen, wenn die Helden in die anderen Kulturkreise (Ägypten und Skandiavien) verschlagen werden und die dortige Mythologie und Götter akzeptieren und als machtvoll anerkennen.
Danke für deine detaillierten Ausführungen. Ich gebe dir bei all deinen Punkten absolut recht, und würde diese auch in Zukunft so verwenden.
Bei dem Vergleich mit Odysseus muss ich zugeben, dass ich das noch gar nicht so auf dem Schirm hatte, wobei mein Fokus doch vor allem auf Troja lag und ich mir die Odyssee bei guter Resonanz für einen eventuellen Folgeartikel aufgespart habe.
Bei den mythischen Kreaturen und den Helden stimme ich dir auch voll zu und würde diese auch gerne mit den jeweiligen Mythen abgleichen. Auch das würde ich gerne in meinen Folgeartikel einbauen.
Zu den polytheistischen Göttern finde ich es tatsächlich ziemlich cool, dass die anderen Götter akzeptiert werden und anerkannt werden. Das wird natürlich durch die fortwährend sichtbaren Taten und die Macht dieser deutlich unterstützt. Oft wurden ja auch Götter vieler Kulturen in einer Stadt (meistens Handels- oder Hafenstädte) verehrt und akzeptiert. Im Gegensatz dazu dienen die Götter fremder (oder verfeindeter) Kulturen nicht als Dämonenbild der jeweils eigenen Kultur, was durchaus vorkam.
Der Fun-Faktor ist eindeutig gegeben, auch wenn vieles nicht mit der originalen Mythologie übereinstimmt. Dennoch ist die Einbindung von Atlantis, das ja nicht zur eigentlichen Mythologie gehört, recht gelungen.
Was Platon wohl zur Darstellung der Götter in diesem Spiel gesagt hätte? Zu homerisch ….. Außerdem fehlt das zyklische Geschichtsbild Platons, das man für ein Spiel wunderbar hätte verwerten können. Die Zeitalter sind natürlich überhaupt nicht mit den klassischen griechischen Zeitaltern in Übereinstimmung zu bringen. Vor allem auch deshalb nicht, weil das mythische Zeitalter in der Vergangenheit liegt, und nicht in der Zukunft.
Sehr beeindruckend der Tartaros und die Monster, die diesem entsteigen. Und der Koloss hat tatsächlich eine Entsprechung in der Mythologie, allerdings nicht unter dem Namen Koloss. Es handelt sich um den Bronzeriesen Talos, der angeblich Kreta beschützt haben soll, ein Werk des Hephaistos.
An mir ist „Age of Mythology“ damals völlig vorübergegangen, weil ich sehr stark auf „Age of Empires II“ fixiert war. Ich habe es mir aber jetzt auch einmal angeschafft.
Jetzt bin ich mit dem Hauptspiel von „Assassin’s Creed Odyssey“ durch, sodass es nun in den Zusatzpaketen nach Atlantis geht. Da bin ich sehr gespannt drauf. Der Eingang nach Atlantis erweckt jedenfalls einen sehr atmosphörischen Eindruck.
Zu „Assassin’s Creed“ hatte ich leider überhaupt keine Zeit, aber die Videos auf Youtube sind beeindruckend. Mein Atlantis-Newsletter Nr. 121 hatte sich damit befasst:
https://www.atlantis-scout.de/atlantis_newsl_archive.htm#an121