Veröffentlicht: 25. März 2020 – Letzte Aktualisierung: 5. Dezember 2022
Vorbemerkung Michael Kleu
Wie so viele andere nette Menschen habe ich auch Sara Drake im Winter 2018 auf der Comic Con in Dortmund kennenglernt, wo sie und ihre Schwester Cora Singer als Captain Marvel und Thor unterwegs waren. Über die sozialen Medien hat sich der Kontakt gehalten, wodurch ich auf die Bilder aufmerksam wurde, die sie dort von griechischen Göttinnen postete.
Dass jemand einfach so auf die Idee kommt, griechische Göttinnen zu zeichnen, provoziert natürlich ein paar Fragen meinerseits, was letztlich zu diesem kleinen Beitrag hier führte, in dem uns Sara erklärt, weshalb sie die Göttinnen gemalt hat und was sie sich dabei dachte. Für mich ist das erneut ein schönes Beispiel dafür, wie prägend die Kindheit sein kann, wenn es um einen persönlichen Bezug zur Antike bzw. zur antiken Mythologie geht.
Vielen Dank an Sara für die Bilder und die zugehörigen Erklärungen!
Weshalb zeichnet Sara Drake Göttinnen?
Schon als Kind haben mich verschiedene Mythologien fasziniert. Besonders angetan haben es mir die griechische und nordische Sagenwelt. Über die Jahre hinweg habe ich mich immer mehr damit beschäftigt. Ich mochte Serien und Filme, die sich mit der Thematik auseinandersetzten. Disneys „Herkules“ (obwohl der ja Herakles heißen müsste 😉 ), aber auch „Xena“, „Krieg der Götter“ oder später „Vikings“ und „God of War“.
Meine Schwester und ich haben schon immer zusammen Geschichten erfunden und seit inzwischen 5 oder 6 Jahren arbeiten wir an einer Geschichte mit Göttern aus verschiedenen Mythologien. Dies hat mich wohl dazu inspiriert, Göttinnen zu zeichnen.
Artemis
Ich wollte mit den „Griechen“ anfangen und Artemis war die Erste. Zunächst habe ich ein wenig recherchiert, was so mit den einzelnen Göttinnen assoziiert wird. Bei Artemis sind es unter anderem der Mond, die Jagd und Hirsche. Ich habe einfach angefangen zu zeichnen und mich bei Haar und Augenfarbe an keine bestimmten Vorgaben gehalten. Die Blumen in ihrem Haar sind Amaranth-Blumen, welche zusammen mit Zypressen und dem Walnussbaum zu ihren heiligen Pflanzen gehören. Hier habe ich mich für das entschieden, was für mich optisch am besten ins Bild passte. Und so bin ich eigentlich bei jedem Bild vorgegangen.
Aphrodite
Als nächstes kam Aphrodite – die Göttin der Liebe. Ich wollte eine Muschel als Hintergrund und Rosen in den Haaren. Dazu hat sie einen Perlenohrring und sie ist die Einzige, die keine sichtbare Kleidung trägt.
Persephone
Bei Persephone habe ich für die Verzierungen diverse Blumen gewählt und als Haarschmuck die Granatapfelblüte. Den dunklen Hintergrund in ihrem Porträt habe ich gewählt, um ihre Verbindung zur Unterwelt darzustellen.
Athena
Als letzte habe ich Athena gezeichnet – sie ist schon immer eine meiner Lieblinge gewesen. Sie ist die Göttin der Weisheit, des Kriegs, der Kunst und vielem mehr. In meinem Kopf war sie schon immer dunkelhaarig. Der Olivenzweig in ihrem Haar ist ihre heilige Pflanze und die Eule ist eines ihrer bedeutendsten Symbole. Der runde, goldene Hintergrund soll ihren Schild darstellen.
Saras Fazit
Es war mir wichtig, die Götter einfach nach meiner Vorstellung zu zeichnen, daher ist es keine akkurate Darstellung. Gewiss habe ich versucht, bestimmte Elemente wie Symbole oder Pflanzen zu übernehmen. Dennoch bleibt es meine Interpretation und jegliche Ähnlichkeit zu bereits bestehenden Charakteren ist Zufall.
- Römische Blutsauger: Tote beißen nicht (Libri I-III) - 29. November 2024
- Die Bibliothek von Alexandria in „The Atlas Six“ - 28. Oktober 2024
- [Fantastische Antike – Der Podcast] Progressive Phantastik - 21. September 2024
Ui! Ich mag die Porträts der Schaumgeborenen und von Artemis besonders gern.
Die Muschel ist eine Assoziation, die ja bei Aphrodite immer wieder kommt, die Verbindung mit dem Meer ist ja auch durchaus da.
Beim Gesichtsausdruck von Artemis glaube ich, jene Kapriziosität zu erkennen, die sie auch mal mit ihren Silberpfeilen Herakles „Ohrringlöcher“ schießen lässt, weil er sich nicht nach ihrem Wunsch benimmt – salopp gesagt.
Klar sind’s Interpretationen, aber es ist genug da, um sie zuordnen zu können. Außerdem gewinne ich den Eindruck, dass auch die Göttinnen und Götter mit ihren jeweiligen Eigenschaften, heiligen Objekten und dergleichen teils nicht SO in Stein gemeißelt waren, sondern durchaus im Fluss – wie’s ja auch für einige mehrere Geburtsmythen gibt, die sich scheinbar widersprechen … bzw. unabhängig nebeneinander stehen.
Das sind schöne Gedanken zu den Portraits, Talianna!
Ich sehe das wie Du. Das ist alles nicht so in Stein gemeißelt und offen für Interpretationen. In den etwa 1.000 Poleis, die uns bekannt sind, wird eine Aphrodite-Statue ja jetzt auch nicht jedesmal gleich ausgesehen haben 😉