Rudolph Kremer: Geister, Hexen, Menschenfresser. Gruselgestalten im alten Rom (Rezension)

Rudolph Kremers 2021 erschienene Buch Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom vereint Informationen über die Vorstellungen der antiken Römer*innen von verschiedenen übernatürlichen Wesen wie Geistern, Hexen oder Monstern mit umfangreichem Bildmaterial.

Werfen wir also einen genaueren Blick auf das Werk, wobei die folgenden Überschriften den Kapiteln des Buchs entsprechen. Bei jedem Kapitel habe ich die für mich zentralen Aspekte zusammengefasst.

Einführung

In einem ersten Kapitel führt Rudolph Kremer äußerst knapp in die Thematik ein und verweist darauf, dass die antiken Römer*innen sich schon genauso an Schauergeschichten erfreuten wie auch wir heute.

Geister im alten Rom

Naturgeister

Das erste Hauptteil von Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom widmet sich Geistern, wobei Rudolph Kremer zwischen Natur- und Totengeistern unterscheidet. So kommt er zunächst etwa auf Nymphen und Faune (Satyrn) zu sprechen, wobei er zu Recht darauf verweist, dass die Annahme einer beseelten Natur den Glauben an weitere Wesen wie z.B. Totengeister sicherlich begünstigte.

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Natürlich gab es schon in der Antike Menschen, die den Gedanken an ein Leben nach dem Tod kategorisch ablehnten. Andererseits gab es aber auch Platons Seelenlehre, den Glauben an Reinkarnation oder die Mysterienkulte, die sehr wohl von einer postumen Weiterexistenz ausgingen. Gerade im Volksglauben scheint die Idee vorherrschend gewesen zu sein, dass Seelen nach dem Tod in der Unterwelt oder aber auch z.B. in der Nähe ihrer Gräber weiterleben.

Geistererscheinungen

Von diesen Gedanken zu römischen Jenseitsvorstellungen geht es dann weiter zu Geistererscheinungen. Hier erfolgt ein Überblick über verschiedene diesbezügliche Zeugnisse sowie die Feststellung, dass die Verstorbenen in diesen Geschichten als Geister weiterleben, weil sie einer Ungerechtigkeit zum Opfer gefallen sind, selbst Schuld auf sich geladen haben oder etwas Wichtiges unerledigt blieb. Ein weiterer Grund ist, dass die verstorbene Person nicht ordnungsgemäß beigesetzt bzw. ihrer nicht in angemessener Form gedacht wird.

Kategorien von Geistern

Auch wenn die Römer*innen grundsätzlich relativ flexibel blieben, was die genaue Bezeichnung für Geister angeht, kann Rudolph Kremer dennoch die folgende grobe Unterteilung anbieten:

Zunächst einmal liegt mit effigies ein Begriff vor, der neutral unpersönliche Erscheinungen bezeichnet. Die manes könnten ursprünglich Gottheiten gewesen sein, die über die Verstorbenen wachten. Später scheinen sie mit den Geistern der Verstorbenen gleichgesetzt zu werden. Interessent ist jedenfalls, dass die manes anscheinend als potenziell gefährlich eingestuft wurden und daher immer in Form von Ritualen etc. besänftigt werden mussten.

Lemuren sind ruhelose und furchteinflößende Geister, die an bestimmten Orten immer wieder auf ihnen angetanes Unrecht aufmerksam machen. Die bösartigen und aggressiven Larven sind eine Art Dämonen, vor denen auch Totengeister nicht sicher sind. Sie sehen furchterregend aus und können die Kontrolle über Menschen übernehmen.

Die Kontrolle der Toten

Um die Toten zu besänftigen, mussten die Lebenden bestimmte Kulte und Rituale pflegen, die teilweise mit konkreten Feiertagen verbunden waren, an denen Rom seiner Verstorbenen gedachte. In der Vorstellung der Menschen kehrten die Geister der Toten an diesen Tagen zu ihren Familien zurück und mussten angemessen bewirtet werden. Selbstverständlich gehörte zur Ehrung der Toten auch die Pflege ihrer Gräber.

Totenorakel

Da die Toten nach allgemeinen Vorstellungen in die Zukunft schauen konnten, erfreuten sich Totenorakel einer gewissen Beliebtheit. Diese erfolgten etwa über die Beschwörung von Totengeistern oder der Wiederbelebung von Leichnamen.

Über persönliche Gegenstände oder Leichenteile glaubten die Römer*innen Kontrolle über Verstorbene ausüben zu können. Manchen Menschen sagte man sogar nach, absichtlich Morde begangen zu haben, um sich auf diese Weise leicht zu kontrollierender Totengeister zu bemächtigen.

Hexen

Der zweite Hauptteil von Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom steht ganz im Zeichen von Hexen und Magie. Hier gingen die Römer*innen anscheinend davon aus, dass es Frauen und Männer gab, die von Natur aus eine besondere Verbindung zur Welt des Übernatürlichen aufwiesen. Männer bezeichnete man in diesem Fall als magus, Frauen hingegen als saga, was sich möglichweise von sagax (scharfsinnig) ableitet.

Die magische Weltsicht der Römer

Schutzamulette, Flüche und Zaubergesänge belegen eindeutig, dass der Glaube an Magie in der römischen Gesellschaft weit verbreitet war. Daher musste die römische Gesetzgebung magische Praktiken auch wiederholt unter Strafte stellen.

Nachdem es zunächst mehrere Begriffe gab, mit denen verschiedene Zauberpraktiken bezeichnet werden konnten, setzte sich aufgrund hellenistischer und orientalischer Einflüsse zur Zeit des Kaisers Augustus allmählich der Begriff magia durch, der sich wohl von den magoi ableitete, einer persischen Priesterklasse.

Während es bei den literarischen Quellen teilweise schwierig ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, vermitteln Zeugnisse wie Inschriften, Zauberpapyri oder Fluchtäfelchen Eindrücke vom tatsächlichen römischen Alltag.

Verschiedene Arten der Magie

In welche Bereiche lässt sich unterteilen, was wir über die römische Magie wissen? Zunächst einmal sind in diesem Zusammenhang Praktiken zu nennen, die Weissagungen bewirken sollten. Hinzu kommen – wenig überraschend – Liebesmagie, Schadenszauber, Heilmagie und kosmische Magie.

So geht es in diesem Kapitel beispielsweise um Pendel, dem Wahnsinn verfallene Liebende, Fluchtafeln oder Vorformen von Voodo-Puppen. Während die Heilmagie in den offiziellen religiösen Bereich (z.B. Anbetung von Asklepios und Hygieia) übergeht, ist mit kosmischer Magie die Beeinflussung von Naturgesetzen gemeint, durch die etwa Flüsse umgeleitet oder Gestirne vom Himmel herabgeholt werden können.

Die Magieexperten

In Bezug auf diejenigen, die Magie ausüben, stellt Rudolph Kremer zunächst fest, dass die literarische Überlieferung primär von weiblichen Personen spricht, während epigraphische Zeugnisse wie Fluchtäfelchen oder Zauberpapyri eher von männlichen Personen ausgehen.

Nachdem sich einmal der Begriff magia eingebürgert hatte, kam auch magus als Bezeichnung für männliche Anwender von Magie auf. Menschen, die sich aus philosophisch-wissenschaftlicher Perspektive mit Magie beschäftigten, konnten durchaus angesehene Mitglieder der Gesellschaft sein. Negativ betrachtete das antike Rom jedoch Personen, die aus niederen Beweggründen Magie bzw. eher Scharlatanerie betrieben, z.B. um dem leichtgläubigen Volk Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die sagae (Hexen) treten in erster Linie in der Dichtung in Erscheinung und weisen in Bezug auf Aspekte wie Alter, Hässlichkeit und Grausamkeit durchaus Ähnlichkeiten mit moderneren Vorstellungen auf. Als bekanntes Beispiel sei in diesem Kontext die thessalische Hexe Erichtho genannt.

Sagae können auch als Seherinnen oder – möglicherweise auch mit Kräutern operierende – Heilzauberinnen in Erscheinung treten. Besonders in Bezug zur Liebesmagie können die Grenzen zur Prostitution durchaus fließend sein, wobei hier auch Potenz, Geschlechtskrankheiten und Abtreibung eine Rolle spielen.

Sowohl dem magus als auch der sagae wird immer wieder furor nachgesagt, emotionaler Wahnsinn. Schon im antiken Rom konnte es ganz „gewöhnlichen“ Frauen passieren, dass sie jemand öffentlich der Hexerei beschuldigte.

Das Buch Rudolph Kremer: Geister, Hexen, Menschenfresser. Gruselgestalten im alten Rom vpr meinem Schrank
Rudolph Kremer: Geister, Hexen, Menschenfresser. Gruselgestalten im alten Rom (Photo: Michael Kleu)

Untote, Blutsauger und Menschfresser – Unheimliche Nachtgestalten im alten Rom

Wiedergänger

Der dritte Hauptteil widmet sich konkreten Schreckenskreaturen jenseits der bereits besprochenen Geister und beginnt mit Wiedergängern, unter denen Rudolph Kremer sämtliche Varianten von Untoten versteht. Diese verfügen anders als Geister und Gespenster über einen Körper und sind teilweise rein optisch nicht von lebenden Personen zu unterscheiden.

Kinderschrecke und Vampire

Weiter geht es mit der strix (Plural: striges), die auch striga (Plural: strigae) genannt wird. Strigen sind einerseits große Greifvögel, die es besonders auf kleine Kinder abgesehen haben und einige Parallelen zum modernen Vampir aufweisen. Andererseits handelt es sich um eine Bezeichnung für Frauen, die ihre Gestalt wechseln können.

Andere römische Nachtgestalten entstammen dem griechischen Kulturkreis. Zu nennen wäre etwa die Lamia, bei der es sich ursprünglich um eine Geliebte des Zeus handelte. Da Hera aus Eifersucht den Nachwuchs der Lamia tötete und die Frau außerdem mit Schlaflosigkeit strafte, zieht sie nun als böses Wesen umher, um anderer Leute Kinder zu ermorden. Nach ihr benannt sind auch verführerische weibliche Schreckgestalten, die besonders junge Männer bedrohen. Ähnlich verhält es sich bei Empusen, die teilweise kaum von Lamien zu unterscheiden sind.

Da Gello jungfräulich und unverheiratet verstorben ist, trachtet auch sie aus Rache Mädchen, Schwangeren und Kleinkindern nach dem Leben. Auch die Schreckgestalt Mormo passt in ein ähnliches Muster: Da sie ihren Nachwuchs verloren hat, trachtet auch sie anderen Kindern nach dem Leben.

Rudolph Kremer lässt dieses Unterkapitel mit Überlegungen zu dem Umstand enden, dass es sich bei allen gerade genannten Wesen bemerkenswerterweise um weibliche Spukgestalten handelt.

Werwölfe

Der Werwolf hingegen ist ein eher männliches Phänomen. Die in Gruselgestalten im alten Rom vorgestellten Werwolferzählungen ähneln sehr modernen Vorstellungen von Werwölfen. Interessant erscheint Kremers Hinweis, dass sich die Vorsilbe „Wer-“ vom lateinischen vir (Mann) ableiten könnte.

Wie in manch anderem Kapitel zeigt sich auch besonders hier, dass das Buch zwar das alte Rom in den Vordergrund rücken möchte, dabei aber immer wieder stark auf Griechenland zurückgreifen muss.

Riesen und Monster im alten Rom

Riesen

Der Glaube an Riesen könnte mit diversen Knochenfunden zusammenhängen, die sich die Römer*innen nur mit der (ehemaligen) Existenz sehr großer menschlicher Wesen erklären konnten. Hinzu kommt natürlich, dass die griechisch-römische Mythologie mit den hundertarmigen Centimanen, den Cylopen, den Giganten oder den Laistrygonen zahlreiche gewaltige menschenähnliche Wesen kennt.

Mischwesen

Hier geht es um Wesen wie Scylla und Charybdis, das Seeungeheuer Keto, Sirenen, Harpyen, Gorgonen, Echidna, den Manticor, Leucrocotta, Triton, Ichthyocentauren, Zentauren oder den Minotauros.

Bei den Sirenen zeigen sich die Gefahren zu knapper Überblicke, wenn Rudolph Kremer das eher mittelalterliche Bild einer Sirene mit Fischleib in den Vordergrund rückt und die gängige antike Vorstellung eines Vogelkörpers demgegenüber nachrangig erscheinen lässt (S. 90).

Drachen

In der griechisch-römischen Mythologie existieren Menschen, die die Gestalt von Drachen annehmen können, aber auch tatsächliche drachenartige Kreaturen wie Typhon, Seeschlangen, Python, Ladon, den Basilisken oder die Hydra. Spannenderweise fungieren Drachen wie in der Argonautensage des Öfteren als Wächter.

Als dem Drachen ähnliches Wesen ist vielleicht der Greif zu verstehen.

Schlusswort, Wortregister, Bibliografie etc.

Im kurzen Schlusswort von Gruselgestalten im alten Rom hebt Rudolph Kremer passend zur Einführung auch abschließend die Parallelen zwischen der heutigen Lust am Schauer mit der im alten Rom hervor.

Es folgen ein nützliches Wortregister, eine Auflistung der verwendeten Literatur, ein Abbildungsverzeichnis sowie eine Kurzbiographie des Autors.

Die Illustrationen

Neben den rein inhaltlichen Informationen zu den oben zusammengefassten Aspekten liegt der besondere Reiz des Buches in seinen zahlreichen Abbildungen, auf die andere Publikationen aus Kostengründen oft verzichten müssen.

Die meisten der in Gruselgestalten im alten Rom gezeigten Bilder geben antike Darstellungen der im Text beschriebenen Phänomene in Form von Statuen, Vasenmalereien, Mosaiken, Wandbemalungen etc. wieder und sind daher ein ausgesprochener Gewinn.

Andere bildliche Darstellungen stammen aus späteren Jahrhunderten oder sind zum Teil auch erst wenige Jahre alt. Diese brechen für mich persönlich mit der antiken Stimmung des Buches, zumal man bei einzelnen Darstellungen vielleicht auch ein wenig über den künstlerischen Wert diskutieren könnte, was aber sicherlich Geschmackssache ist.1

Insgesamt betrachtet machen die Illustrationen jedoch ohne Zweifel einen klaren Pluspunkt des Buches aus.

Gruselgestalten im alten Rom – Mein Eindruck

Während sich die im Text gebotenen Informationen eher an ein allgemeines Publikum richten, das sich erstmals mit der Thematik des Buchs auseinandersetzt, sind ein Teil der Illustrationen sicherlich auch für versiertere Wissenschaftler*innen interessant.

Hier und da hätte ich mir im Text einen Verweis auf weiterführende Literatur zu einzelnen Aussagen des Autors gewünscht. Auch fällt wiederholt auf, dass Gruselgestalten im alten Rom nicht am alten Griechenland vorbeikommt, obwohl der Schwerpunkt vom Titel des Buchs ausgehend eigentlich auf der römischen Welt liegen sollte, was eher für den ersten Teil des Werkes gilt. Dass Griechenland nicht außen vor gelassen werden kann, versteht sich alleine schon wegen der Mythologie von selbst. Vielleicht hätte der Fokus aber dennoch wie in den ersten Kapiteln auch bei den späteren noch ein wenig deutlicher auf Rom liegen können.

Bei den letzten Kapiteln handelt es sich zum Teil eher um Aufzählungen und es stellt sich die Frage, inwiefern einzelne Figuren aus der griechisch-römischen Mythologie wie etwa die Zentauren als Schauerfiguren zählen.

Die Stärke des Buches liegt sicherlich in den ersten, auf Rom konzentrierten Kapiteln.

Fazit

Dieser kleineren Kritikpunkte zum Trotz handelt es sich alles in allem um ein schönes Buch, das ein allgemein interessiertes Publikum sicherlich gut unterhält und Studierenden einen geeigneten Einstieg in die Thematik bietet, während es auch Expert*innen das ein oder andere Detail präsentieren dürfte, das sie noch nicht kannten, wobei gerade auch die bildlichen Darstellungen als Gewinn zu betrachten sind.

Michael Kleu

Anmerkungen

  1. Als Person, die in den 1990er Jahren mit dem Pen-&-Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge aufgewachsen ist, habe ich mich sehr gefreut, in Gruselgestalten im alten Rom eine tolle Illustration von Ertugrul Edirne zu finden, dessen Artwork sehr prägend für mich war.

10 Kommentare zu „Rudolph Kremer: Geister, Hexen, Menschenfresser. Gruselgestalten im alten Rom (Rezension)

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  1. Sehr schöne Rezension! Wir haben das Buch für unsere Podcast-Folgen 6 und 15 über Ungeheuer in der Antike und Vampire verwendet und werden bei künftigen Folgen gerne wieder darauf zurückgreifen. Dein Überblick hat uns nochmal deutlich gemacht, wo die Stärken und Schwächen des Buches liegen und welche interessanten Infos über Monster da schlummern. Auch gut, eine Einschätzung vom Experten zu haben, was das allgemeine Niveau angeht. Liebe Grüße!

  2. ich fand das Buch leider auch sehr knapp gehalten und gerade die Literaturverweise hab ich vermisst. Da ich es als Sonderband der Antiken Welt im Rahmen meines Abos bekommen habe, war ich froh einen Sonderband zum Thema Rom zu haben. Hätte ich es regulär gekauft, wäre ich wahrscheinlich über die Knappheit sehr enttäuscht gewesen.

  3. Die Vorstellung von Geistern, die durch die alten römischen Straßen wandeln, und Hexen, die ihre Zauber in den Schatten wirken, verleiht der Geschichte eine ganz neue, fesselnde Dimension.
    Herzliche Grüße,
    Marc

    1. Guter Hinweis! Ich mag Sappho und das erinnert mich daran, dass ich mal wieder mehr Quellen vorstellen sollte!

      Klar, „Geister“ sind nicht zwingend bösartig. Wenn man Laren und Penaten mal als „Geister“ durchgehen lässt, sind die ja z.B. definitiv positiv besetzt.

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