Veröffentlicht: 14. Juni 2022 – Letzte Aktualisierung: 16. Juni 2022
Die Tolkien Tage in Geldern-Pont finden immer am Wochenende nach Pfingsten statt und haben sich mittlerweile zu einem der bekanntesten Fantasy-Veranstaltungen entwickelt.
Nach mehreren Anläufen habe ich es endlich geschafft, die Tolkien Tage zu besuchen. Obwohl ich mir ein Wochenendticket gekauft hatte, konnte ich aus zeitlichen Gründen leider nur den Samstag auf der Veranstaltung verbringen. Dieser eine Tag hat jedoch vollends ausgereicht, um sagen zu können, dass das definitiv nicht mein letzter Besuch auf den Tolkien Tagen war. Aber beginnen wir von vorne …
Die Location
Die Tolkien Tage finden in einem sehr ländlichen Gebiet und größtenteils unter freiem Himmel statt, was mir beides sehr gut gefallen hat. So können die Besucher*innen über ein relativ großes Areal schlendern und an verschiedenen Zelten oder Ständen Halt machen. Hier trifft man auf Händler*innen und Autor*innen oder bekommt etwas Leckeres zu essen und zu trinken, wobei thematisch natürlich vieles auf die Schriften Tolkiens ausgerichtet ist. Vielleicht kann man von einer Mittelerde-Version eines Mittelaltermarktes sprechen.
Außerdem gibt es Zelte, in denen Vorträge und Lesungen stattfinden, oder Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder (Schminken, Basteln, „Schwertkampf“) geboten werden. Schließlich spielen verschiedene Künstler*innen und Gruppen auf einer großen offenen Bühne Live-Musik.
Da es an dem Samstag, an dem ich die Tolkien Tage besucht habe, sehr sonnig und warm war, erwies es sich als äußerst günstig, dass auch ein schattiges Wäldchen zum Veranstaltungsort zählt. Denn dort gab es ebenfalls genug zu erleben. Es befanden sich zwei sehr schön hergerichtete Elben-„Dörfer“ im Wald, aber auch z.B. ein Stand zum Bogenschießen.
Eingerahmt wird das Ganze durch größere Zeltplätze, auf denen angereiste Besucher*innen campen können, was ich auch ganz sympathisch finde. Aufgrund der Lage steht gegen eine geringe Gebühr auch eine sehr große Wiese zum Parken zur Verfügung. Besucher*innen, die mit dem ÖPNV anreisen, können die Veranstaltung von der örtlichen Bushaltestelle aus relativ gut erreichen, sind aber natürlich vom ländlichen Busfahrplan abhängig.
Die Veranstalter*innen
Organisiert werden die Tolkien Tage in Geldern-Pont von der Deutschen Tolkien Gesellschaft e.V. (DTG), bzw. genauer gesagt von einer regionalen Untereinheit, dem Tolkien Stammtisch Linker Niederrhein. Dementsprechend handelt es sich nicht um eine kommerzielle Veranstaltung, sondern um ein Ereignis, das von vielen ehrenamtlich agierenden Helferinnen und Helfern ermöglicht wird. Dieser Umstand spiegelt sich nicht nur in einer sehr familiären Atmosphäre wider, sondern auch in den mehr als fairen Eintrittspreisen.
Das Programm
Wie oben bereits angedeutet gibt es auf den Tolkien Tagen neben Musik auch Vorträge und Lesungen, von denen ich ein paar besucht habe. So las Tom C. Winter aus seinem Kinderbuch „Lena Eichhörnchen und die Frostkriege“ vor, bevor er wenig später einen wahnsinnig gut besuchten Vortrag zum Thema „Rassismus im Herrn der Ringe?“ hielt und zum Abschluss des Tages gemeinsam mit Marcel R. Aubron-Bülles, Stefan Servos und Axel Kleintjes an der Podiumsdiskussion „Apokalypse? Wow! – Tolkien und die Geschichte vom Scheitern“ teilnahm.
Außerdem traten am Samstag noch Beatrice Belba und Myk Jung auf, während z.B. der TolkCast oder Musiker Erik Tönshoff auf der Bühne ihr Programm darboten. Leider fielen ein paar bekannte Gesichter krankheitsbedingt kurzfristig aus, doch würde ich hinsichtlich der Veranstaltungen dennoch von einem sehr gelungenen Samstag sprechen.
LARP, Cosplayer*innen und Besucher*innen
Grundsätzlich erwies sich das Publikum als sehr gemischt. Von kleinen Kindern bis zu älteren Herrschaften war jede Altersgruppe vertreten, wobei man sicherlich die sehr freundliche Atmosphäre und Stimmung hervorheben muss. Passend zur Thematik der Veranstaltung sieht man so viele barfuß laufende Menschen wie wohl auf kaum einer anderen Convention.
Besonders spannend finde ich bekanntlich die Cosplayer*innen, die zum Teil wirklich spektakulär waren. Da ich die vielen tollen Cosplays, Kostüme und Gewandungen sicherlich nicht angemessen mit Worten umschreiben könnte, werft Ihr zur Veranschaulichung wohl besser einen Blick auf meine kleine Photoauswahl. (Mehr Bilder findet Ihr auf meinen FB– und Instagram-Profilen.)
Völlig neu war dabei für mich, dass die LARP- und Cosplay-Gruppen sich schöne Lager errichten konnten. Eines der oben angesprochenen Elben-Dörfer bewohnte zum Beispiel die Gruppe The Eldar Cosplay, während eine andere Gruppe als menschliche Krieger*innen ein hölzernes Tor bewachte und gegen zwei feindliche Angriffe verteidigten, die um 15 und 18 Uhr stattfanden. Sogar ein Schiff gab es zu bestaunen.
Fazit
Mein Samstag auf den Tolkien Tagen erwies sich als äußerst gelungen, zumal ich nicht nur alte Freund*innen und Bekannte wiedertraf, sondern auch viele neue Menschen kennenlernen durfte. So werde ich nächstes Jahr sicherlich wieder an den Tolkien Tagen teilnehmen, da das alles einen sehr sympathischen Eindruck vermittelte.
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